Am 16. September jährte sich zum fünften Mal der Todestag von unserem Sensei Roberto Bertolani, Pionier und Ikone des Karate in Bruneck und im Pustertal. In Erinnerung hierzu lud SSV Karate Bruneck zu einem Stage, an dem Karateka aus verschiedenen Hallen teilnahmen.
Auf den Tag genau vor 5 Jahren, also am 16. September 2019 und ebenfalls ein Montag, eröffnete Roberto Sensei mit dem formellen Gruß das erste Training der damaligen Saison. Für Roberto Bertolano sollte es gleichzeitig das letzte sein. Denn noch am selben Abend kehrte er wegen Unwohlsein frühzeitig nach Hause, wo er unerwartet verstarb.
Wohl kein anderer Tag wäre also geeigneter gewesen, um die Erinnerung an ihn, der für viele unter uns noch unseren Lehrer war und uns die Magie des Karate vermittelte, lebendig zu halten. Dementsprechend trafen sich aktive und ehemalige Karateka, Schüler und Weggefährten nicht nur aus Bruneck, sondern auch aus Mühlbach sowie Bozen zu einem Stage (Lehrgang) zu seinen Ehren. Ein besondere Ehre war zudem die Teilnahme seiner Familie, welche mit 3 Generationen vertreten war.
Roberto begann bereits in den 1970er Jahren, Karate zu praktizieren, und bald auch zu unterrichten. 1995 eröffnete er seine Karateschule „Centro Sportivo Karate Brunico“, die er allerdings 2002 aus gesundheitlichen Gründen schließen musste. 2008 wurde von Stefano del Nero – ebenfalls beim Stage anwesend – das Wadokan Karate Bruneck gegründet, wo Roberto das Training und den Unterricht wieder aufnahm, und dem er ab 2014 bis zu seinem Ableben vorstand.
Roberto prägte zahlreiche Karatekas, was aus der Liste der Teilnehmer klar ersichtlich wurde. „Viele von euch (der Teilnehmer, Anm. d.R.) kannten ihn noch, andere unter euch kamen nachher zum Karate – ein klarer Beleg dafür, dass Robertos Bestreben, Karate zu verbreiten, Früchte getragen hat“, so einstimmig die Trainer Arnold Rofner (Bruneck) und Martin Pezzei (Mühlbach).
Anhand von Fotos und Videos wurde den Anwesenden der persönliche Werdegang Robertos im Karate und die Geschichte dieser Kampfkunst im Pustertal näher gebracht, welche untrennbar miteinander verbunden sind.
Zudem wurde Roberto als besondere Persönlichkeit, die er war, den Anwesenden näher gebracht. In den praktischen Einheiten wurden die Teilnehmenden anhand Hebeltechniken und der Kata Bassai (Form zur Verschlüsselung von Kampftechniken) – beides Spezialitäten von Roberto – auf jene Prinzipien hingewiesen, die ihm besonders am Herzen lagen.
Ein besonderer Dank gilt der Landwirtschaftsschule Dietenheim, die für das Stage kurfristig die Aula Magna zur Verfügung stellte, nachdem „unser“ Dojo wegen Umbauarbeiten nicht verfügbar war.
„Ein Sprichwort sagt: Tradition ist die Weitergabe des Feuers – in diesem Sinne liegt es an uns, das Erbe Robertos auch in Zukunft weiterzutragen,“ so die abschließenden Worte am Ende des Stage.
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