Karate ist eine Kampfkunst, welche sich ab dem 17. Jahrhundert auf Okinawa, einer (heute zu Japan gehörigen) Inselgruppe zwischen China und Japan aus der Vermischung der bereits bestehenden lokalen Kampfkunst mit chinesischen Einflüssen herauszubilden begann. Nach 1900 gelangte diese schließlich nach Japan, wo diese Kampfkunst sowohl ihren heutigen Namen als auch ihre technische Ausprägung erhielt, um Mitte des letzten Jahrhunderts die weltweite Verbreitung anzutreten.
Insbesondere das in unserem Dojo in Bruneck praktizierte Wado-ryu („Weg des Friedens“) weist starke Einflüsse des japanischen Ju-Jutsu auf, war doch dessen Begründer Hironori Othsuka bereits ein Meister des Ju-Jutsu Stils Shinto Yoshin-ryu, bevor er bei Meister Gichin Funakoshi, dem „Vater des modernen Karate“, in die Lehre ging.
Obwohl das heutige Karate im Vergleich zur ursprünglich noch auf Okinawa praktizierten Variante in einer stark versportlichten und auch massentauglichen Ausprägung Verbreitung fand, sind bei aufmerksamer Beobachtung und – wichtig – Widmung und Praxis sowohl die stärker auf Realkampf ausgerichteten okinawanischen Wurzeln und sogar die chinesischen Einflüsse deutlich erkennbar. Gerade anhand der Kata (dem „Rückgrat“, Anfangs- und Endpunkt von Karate) hat Karate so die Fähigkeit beibehalten, sich selbst treu zu bleiben.